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Schulterluxation/ Schulterverrenkung

ÜBERSICHT

Zu einer Schulterluxation (Verrenkung) kommt es meist nach einer Gewalteinwirkung mit übermäßiger Außenrotation und Abspreizung des Armes. Die Verrenkung findet meist nach vorne und unten statt, sodass das Labrum (bindegewebiger Ring der die Gelenkspfanne umgibt und vergrößert) von der Gelenkspfanne abgeschehrt wird (=Bankart-Läsion). Ist das Labrum einmal abgerissen heilt es selbstständig nicht mehr an der ursprünglichen Position an.
Nach mehrmaligen Verrenkungen degeneriert das Labrum vollständig, bis dieses gänzlich aufgebraucht ist. Oberarmkopfimpressionsfrakturen (=Hill Sachse Delle) sind Dellen des Oberarmkopfes welche auftreten wenn der Oberarmkopf an der knöchernen Glenkspfanne anschlägt und im dort weicheren Knochen eine Delle hinterlässt.
Bei häufigen Verrenkungen kann nicht nur das Labrum am vorderen und unteren Rand einreissen, es kann auch ein knöcherner Rand der Gelenkspfanne wegbrechen, womit die Gelenkspfanne neuerlich kleiner wird

Verletzungsfolgen nach einer Schulterverrenkung:

Je mehr Begleitverletzungen bestehen desto wahrscheinlicher ist eine neuerliche Verletzung. Nun reicht schon eine kleine Bewegung im Alltag und die Schulter springt neuerlich aus ihrer Pfanne. Jede neue Verrenkung kann eine neue Verletzungen nach sich ziehen.

Diagnose nach einer Schulterluxation

Bei der klinischen Untersuchung in meiner Ordination kann ich mit einigen Tests feststellen, ob eine Instabilität besteht. Ausserdem gibt es nach einer solchen Verletzung zu eruieren, ob eine Instabilität nur in eine oder in mehrere Richtungen besteht (unidirektionale vs multidirektionale Instabilität).
Das Röntgen ist nach einem frischen Trauma unverzichtbar um einerseits die Stellung des Oberarmkopfes zu der Gelenkspfanne (Gelenkkonkruenz) zu bestimmen und andererseits knöcherne Begleitverletzungen zu erkennen.
Eine Magnetresonantztomographie (MRT) sollte auf jeden Fall durchgeführt werden, um den fast immer entstandenen Labrumriss (Bankart Läsion) zu erkennen und gleichzeitig Begleitverletzungen aufzudecken. Insbesondere bei älteren Patienten finden sich häufig Einrisse der Rotatorenmanschette die meist mit einem MRT sehr gut sichtbar gemacht werden können.

Therapie einer Schulterluxation

Das Ziel ist eine schmerzfreie, belastbare Schulter mit einer freien Beweglichkeit und minimalen Risiko einer neuerlichen Luxation. Die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen Verrenkung liegt bei unter 30 jährigen bei ca. 90%, sinkt allerdings mit zunehmenden Alter. Bei älteren Patienten mit geringeren Anforderungen an der en Schulter ist daher meist die Physiotherapie die Methode der Wahl.

Der Therapieplan gestaltet sich individuell, je nach Alter des Patienten, der Begleitverletzungen und den Anforderungen an die verletzte Schulter.

Der häufigste Eingriff ist die Labrumrefixation, bei der das verletzte Labrum im Rahmen einer Schulter Arthroskopie (Gelenksspiegelung) wieder an der Gelenkspfanne angeheftet wird und die Gelenkkapsel etwas gerafft wird. Dies ist ein relativ kleiner Eingriff der in vielen Fällen bereits ausreicht.

Vor einer Operation bedarf es allerdings eine genaueste Untersuchung und Vermessung der Anatomie. Sollten Sie bereits eine knöcherne Abscherverletzung der Gelenkspfanne haben, eine Delle im Oberarmkopf (Hill Sachs Delle), oder beides, reicht ein einfaches Anheften des Labrums möglicherweise nicht mehr aus.

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