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Kalkschulter (Tendinitis calcarea)

ÜBERSICHT

Was ist eine Kalkschulter?

Bei einer Kalkschulter (Tendinosis calcarea) handelt es sich um Kalkablagerungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette (meist der Supraspinatus Sehne), welche die Schulter manschettenähnlich umgeben. Eine regionale Minderdurchblutung und länger andauernde Überlastungen der Sehnen sind ursächlich für die Kalkablagerungen.

Typischer phasenhafter Verlauf: 

  1. Umbau des Sehnengewebes und Kalkeinlagerung.
  2. Durch die Entstehung des Kalkdepot entwickelt sich eine Schulterenge (= Impingement)
  3. Länger anhaltende Ruhephase ohne wesentlichen Symptome welche auch Jahre anhalten kann.
  4. Selbstständiges Auflösen des Kalkherdes welcher eine Schleimbeutelreizung (=Bursitis subacromialis) mit anschließenden Schmerzen, oft nachts, unterhalten kann.
  5. Nach dem Abbau des Kalkes verschwinden die Schmerzen wieder. Eine Schultersteife mit Bewegungseinschränkung kann die Folge sein.

Wie macht sich eine Kalkschulter bemerkbar?

Meist treten Schmerzen beim Liegen und in der Nacht auf. Bei zunehmende Belastung, insbesondere nach Überkopfarbeiten fallen die Beschwerden auf.  Die Schmerzen können bis zur vollständigen Bewegungseinschränkung der betroffenen Schulter (=Pseudoparalyse) führen.

Wie wird eine Kalkschulter diagnostiziert?

Auf dem Röntgenbild ist meist eine wolkenartige Verdichtung im Sehnenbereich zu sehen. Auch bei der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) und in der Magnetresonanztomographie (MRT) ist der Herd zu erkennen.

Wie wird eine Kalkschulter therapiert?

Physiotherapeutische Übungen zur ausgewogenen Balancierung der Rotatorenmanschette sind wesentlich, auch um die Ursache der einseitigen Überlastung zu therapieren. Durch die Schmerzen werden oft Fehlhaltungen eingenommen, welche im Verlauf zu Verspannungen der Nacken und Schultermuskulatur führen. Gezielte Dehnungsübungen und Massagetechniken können diese lösen und zur Besserung der Beschwerden führen.

Die konservative Therapie der schmerzhaften Bursitis mit antientzüdlichen Medikamenten und Cortision Infiltrationen führen meist zu sehr guten Erfolgen. Beim sogenannten „dry needling“ wird versucht der Kalkherd mit einer Nadel zu punktieren um so ein Entleeren der Herdes zu beschleunigen.

Auch eine Stoßwellentherapie, hier wird der Kalkherd mittels hochfrequentem Ultraschall behandelt, zeigt gute Ergebnisse.

Bei chronischen frustranen Verläufen kann eine operative arthroskopische Kalkdepotentfernung angedacht werden. Dabei wird der Kalkherd mechanisch ausgeräumt und bei größeren Sehnendefekten die Rotatorenmanschette vernäht.

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