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AC-Gelenksluxationen

Übersicht

Bei der Schultereckgelenksprengung (AC-Gelenksprengung) handelt es sich um eine Verletzung des kleinen Gelenkes zwischen dem Schulterdach (Acromion) und dem äussersten Anteil des Schlüsselbeines (Clavicula). Diese Verletzung entsteht meist durch ein direktes Trauma von vorne auf die Schulter, wie es häufig bei einem Fahrradsturz, über den Lenker hinweg, oder beim Snowboarden passiert.

Symptome einer AC-Gelenksprengung

Typischerweise ist eine Schwellung direkt über dem Schultereckgelenk erkennbar, sowie ein höhergetretenes Schlüsselbein im Vergleich zu Gegenseite. Mit zunehmenden Schweregrad der Verletzung ist die Fehlstellung und Verrenkung dieses Gelenkes leichter zu erkennen und bereitet insbesondere bei Überkopf Arbeiten oder Sportarten vermehrt Beschwerden. 

Diagnose einer AC-Gelenksprengung

Neben der klinischen Überprüfung der Schulter und der genauen Anamneseerhebung folgen spezifische Röntgenbilder die den Schweregrad und den Ausmaß der Begleitverletzungen darstellen werden. Anhand der Position des äußeren Anteiles des Schlüsselbeines wird diese Verletzung nach Rockwood eingeteilt. Diese Einteilung hilft uns die notwendige Therapie abzuleiten.

Einteilung der Schweregrade nach Rockwood I-VI

Therapie einer AC-Gelenksprengung

Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung. Typ I und II werden konservativ mit einem Schulterverband und anschließender Physiotherapie behandelt.
Bei vollständig gerissenen Bändern (Typ III) kann entweder konservativ, aber auch operativ behandelt werden. Oft bleibt nach einer konservativen Therapie lediglich das höherstehende Schlüsselbein kosmetisch störend zurück, die Schulterfunktion allerdings ist meist bei beiden Therapieansätzen vergleichbar. Wichtig ist zu unterscheiden, ob bei einer Typ III Verletzung lediglich eine vertikale oder aber auch eine horizontale Instabilität besteht, da bei komplexeren Instabilitäten eine Operation zu favorisieren ist. Sportler (Überkopf Sportarten: Tennis Volleyball,…) mit hohen Belastungen an die Schulter profitieren tendenziell auch eher von einer Operation.
Bei Typ IV-VI ist ganz klar die Operation der konservativen Therapie überlegen

Operation einer AC-Gelenksprengung

Ich führe die Operation minimal invasiv mittels einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) durch. Hier wird das Schlüsselbein mit 2 Fadenzugsystemen und Metallknöpfe neuerlich an das Schulterblatt fixiert. Ausserdem wird das AC-Gelenk, mit einem Fibretapem (künstlichen Band), 8 tourig umschlungen um auch die horizontale Instabilität zu adressieren. Dies ist eine sehr stabile Fixierung, mit nur kleinen Operationsnarben, ohne das ein Metallimplantat im Verlauf entfernt werden muss. Eine primäre Operation ist lediglich in den ersten 3 Wochen nach dem Unfall möglich, da sonst die gerissenen Bänder bereits vernarbt sind ohne eine Stabilität zu gewährleisten.
Nach 3 Wochen muss die Biologie zusätzlich angeregt werden um ein langfristig gutes Ergebnis zu erzielen. Es wird daher eine Sehne aus dem Oberschenkel entnommen und als zusätzliche Augmentation der oben beschriebenen Technik verwendet. 

Abb.: 2 Kleine Metall Knöpfe (Low Profile System) am Schlüsselbein und am Schulterblatt, mit neuerlich stabilisierten Schultereckgelenk.
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